Mittwoch, 13. März 2024

Agnieszka Witalisz-Siepracka, Pharmakologin

Stärkung der Rolle des angeborenen Immunsystems in der Krebsabwehr

Agnieszka Witalisz-Siepracka, PhD, PostDoc am Fachbereich Pharmakologie der KL, beschäftigt sich mit der Rolle des angeborenen Immunsystems, insbesondere mit Mechanismen der Natürlichen Killerzellen, in der Krebsentstehung. „Wir wollen verstehen, wie unser Immunsystem auf Krebs reagiert und wie wir es stärken können. Immuntherapie, insbesondere Immun-Checkpoints stellen moderne und vielversprechende Ansätze in der Krebsbehandlung dar. Zugelassene Immun-Checkpoint-Inhibitoren verstärken die Aktivität von T-Zellen, die zum erworbenen Immunsystem gehören, während wir neuartige Immun-Checkpoints erforschen, um die Reaktion der Lymphozyten des angeborenen Immunsystems zu verbessern", erklärt Agnieszka Witalisz-Siepracka, PhD. Mit ihr hat sich der immunologische Schwerpunkt des Fachbereichs Pharmakologie etabliert. Seit 2022 ist sie für das Projekt "Uncovering new checkpoints in natural killer cells to prevent breast cancer metastasis (Aufdeckung neuer Kontrollmechanismen in natürlichen Killer-Zellen zur Abwendung von Brustkrebs-Metastasen)" verantwortlich. Gemeinsam mit PDin Dr.in Sonia Vallet von der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 am Universitätsklinikum Krems und dem Fachbereich Molekulare Onkologie und Hämatologie analysiert sie die weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) des angeborenen Immunsystems in Blutproben von Brustkrebspatientinnen. Das Projekt wird von der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H. (GFF) gefördert.

Während ihrer Schulzeit interessiert sich Agnieszka Witalisz für Zellen, Genetik und die praktische Arbeit im Labor. Daher entscheidet sie für das Studium Biotechnologie an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Im Rahmen Ihrer Masterarbeit beschäftigt sie sich mit der Rolle der Makrophagen bei der Wundheilung. Ihr Interesse an den Mechanismen des Immunsystems ist geweckt. Obwohl sie damals noch nicht daran denkt, Forscherin zu werden, fasziniert sie die Beteiligung des Immunsystem an beinahe allen Krankheiten so sehr, dass sie sich weiter in das Thema vertieft. „Die Immunologie bietet unzählige Ansatzpunkte, neue Hypothesen aufzustellen", schwärmt Witalisz-Siepracka, PhD. Der Wunsch in einem hochkarätigen immunologischen Labor zu arbeiten, veranlasst sie, über die Landesgrenzen hinweg nach Möglichkeiten zu suchen. Als PreDoc erhält sie die Chance in der Mathias Müller Forschungsgruppe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien mitzuarbeiten. Ihr Doktoratsstudium absolviert sie unter Supervision von Dr.in Birgit Strobl und Univ.-Prof. Dr. Mathias Müller, deren Forschungsschwerpunkt auf der Rolle der natürlichen Killerzellen bei soliden Tumoren liegt. Nach ihrer ersten Elternauszeit setzt Witalisz-Siepracka, PhD ihre Forschung über natürliche Killerzellen am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien fort. Dort festigt sie ihre methodische Kompetenz im Labor von Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Sexl und entwickelt sich zu einer angesehenen eigenständigen Forscherin in der Krebsforschung mit Schwerpunkt auf natürliche Killerzellen. Im Januar 2021 wechselt sie an den Fachbereich Pharmakologie, der von Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Dagmar Stoiber-Sakaguchi geleitet wird. „Die Vorstellung, innerhalb eines kleinen Teams und an einer jungen Uni etwas selbst aufbauen zu können, war sehr verlockend und spannend zugleich", begründet die Forscherin ihre Entscheidung für die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.

Der Aufgabenbereich von Witalisz-Siepracka an der KL geht weit über ihre Forschungstätigkeit hinaus. "Die Lehre in den Medizinstudiengängen ist sehr anspruchsvoll und motivierende zugleich. Es ist schön, Studierende für Pharmakologie zu begeistern und ihnen zu helfen, Mechanismen wirklich zu verstehen, anstatt diese nur auswendig zu lernen", erzählt die Wissenschaftlerin. Gemeinsam mit Dr.in Clarissa Eibl, MA vom Fachbereich Physiologie, organisiert sie seit drei Jahren die KL Lunchtime Seminar Series, bei denen namhafte nationale und internationale Referent:innen aktuelle Projekte und Erkenntnisse aus Grundlagen- und angewandter Forschung präsentieren. Außerdem ist Agnieszka Witalisz-Siepracka, PhD die Initiatorin des NK-Symposiums, das 2023 erstmalig stattfand und voraussichtlich regelmäßig wiederholt werden wird.

Aktuell beziehen die Fachbereiche Pharmakologie und Physiologie ihr neues Labor im neuen KL-U-Gebäude, ein Umzug, dem Witalisz-Siepracka, PhD mit Spannung entgegensieht: "Die Labortische selbst einzurichten hat richtig Spaß gemacht. Mit dem neuen Labor fällt außerdem die Rekrutierung von Studierenden leichter". In Zukunft wird sie die immunologische Forschung am Fachbereich weiter ausbauen - mit dem klaren Ziel weitere Fördergelder einzuwerben und weitere Projekte, auch in Kooperation mit den Universitätskliniken, zu leiten.

Link zum Forschungsportal KRIS

Agnieszka Witalisz-Siepracka PhD

Agnieszka Witalisz-Siepracka PhD

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc)
Fachbereich Pharmakologie