FIT4Reanimation - Mädchen mit Herz

Fit4Reanimation - Schüler:innen in Niederösterreich lernen Leben retten

Laienreanimation: Ein Schlüssel zur Rettung von Leben

Der plötzliche Herztod ist derzeit weltweit die häufigste Todesursache, in Österreich versterben jährlich mehr als 10.000 Menschen daran. Statistiken/Untersuchungen belegen, dass die Chance einen Herzkreislauf-Stillstand zu überleben durch das frühzeitige Eingreifen von Laien und dem Beginn von Reanimationsmaßnahmen bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte deutlich gesteigert werden kann. Um Hemmschwellen abzubauen, die Bevölkerung zu sensibilisieren und dadurch die Laienreanimationsrate zu erhöhen, eigenen sich insbesondere frühe Kontakte mit dem Thema, beispielsweise im Rahmen eines Reanimationsunterrichts in der Schule.

Das Üben der Wiederbelebung in Schulen ist in vielen europäischen Ländern daher bereits verpflichtend bzw. empfohlen und auch in Österreich gibt es seitens einzelner Bundesländer bereits (zB. Oberösterreich, Salzburg, Wien). Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) hat sich gemeinsam mit Ärzt:innen des Universitätsklinikums Krems (UK Krems, Klinische Abteilung für Innere Medizin 1), in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz NÖ (NÖ JRK), der Pädagogischen Hochschule NÖ (PH NÖ) sowie unter Einbindung der Bildungsdirektion NÖ, diesem Thema in Niederösterreich angenommen und ein Konzept für ein Reanimations-Training in den Schulen unter dem Titel „Fit4Reanimation“ erarbeitet. Das langfristige Ziel ist es, die Rate an Laienreanimationen und somit die Anzahl an Überlebenden nach einem Kreislauf-Stillstand in Niederösterreich zu erhöhen. 

Projekt Fit4Reanimation

Projekt Fit4Reanimation

Ziel

Reanimationsunterricht im Umfang von 2 Schulstunden

Zielgruppe

Alle Schüler:innen der Primarstufe (3. Schulstufe) und später der Sekundarstufe I (6. Schulstufe) in NÖ

Wer lehrt

Wer lehrt

Pädagog:innen der Primar- und Sekundarstufen

Wer schult die Pädagog:innen

Lehrende und Studierende der KL und des UK Krems
 

© KL/M. Parak

Wir unterstützen mit Überzeugung diese gelungene Initiative der KL Krems. Unsere Schüler:innen und Pädagog:innen sind mit Begeisterung dabei, Leben retten zu lernen und lehren. Eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Jürgen Duffek
Direktor der VS Grafenwörth
Bild_Step by Step to Fit4Reanimation

Die Anleitung „Step by Step to Fit4Reanimation“ beschreibt in aller Kürze sämtliche Schritte von der Anmeldung zu den Schulungen bis hin zum Reanimationsunterricht an der eigenen Schule.

Die Pädagogische Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) koordiniert und akkreditiert die theoretischen und praktischen Schulungen. Eine Anmeldung für die Theorieschulungen ist in PH online über den Fortbildungsaccount der PH NÖ möglich. Ein Klick auf den gewünschten Termin führt direkt zur jeweiligen Veranstaltung.

Die Anmeldung für die Praxisschulungen erfolgt auf Warteliste. Die Fixplatzvergabe erfolgt nach Abschluss des Dienstauftragsverfahrens automatisch erst wenige Tage vor dem jeweiligen Termin. 

Nachmeldungen sind auch nach Ablauf der Anmeldephase noch jederzeit über das Nachmeldeformular möglich.

Termine Fit4Reanimation Theorieschulungen (online)

Termine Theorie-Einheiten

2025

Weitere Termine folgen in Kürze.

Termine Theorie-Einheiten

2025

Weitere Termine folgen in Kürze.

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Termine Fit4Reanimation Fragenrunde (Q&A) zum Ablauf und Inhalt der Reanimationstrainings (online)

Icon: © Vilogsign/AdobeStock

Fit4Reanimation – Basisinformation und Curriculum

Gute Gründe für den Reanimationsunterricht an Schulen

  • Kinder haben viel Spaß beim spielerischen Trainieren der Wiederbelebung.
  • Kinder haben großes Interesse die lebensrettenden Wiederbelebungsmaßnahmen zu lernen.
  • Kinder sind für die Thematik sehr gut motivierbar.
  • Das Bewusstsein für die Bedeutung der Laienreanimation wird bereits in der Kindheit geschaffen.
  • Der Unterricht von Wiederbelebungsmaßnahmen schafft Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl.
  • Lernen ist zu diesem Zeitpunkt ihre Hauptbeschäftigung.
  • Das Ausbilden von großen Anteilen der Bevölkerung wird nach einiger Zeit den Anteil an geschulten Erwachsenen erhöhen.
  • Kinder sind Multiplikatoren: Infomaterial und Erfahrung wird mit Familienmitgliedern und Freunden geteilt.
  • Alle kulturellen und sozialen Gruppen werden ausgebildet.
     

Die Bedeutung von Ersthelfermaßnahmen kann dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden. Untersuchungen zeigen: Schnelles Handeln durch Laien erhöht die Überlebenschancen signifikant, noch bevor professionelle Hilfe eintrifft. In Wien beispielsweise konnte die Überlebensrate von 9 auf 22 Prozent verbessert werden.

FAQ

Die Entscheidung für ein Train the Trainer-Prinzip wurde bewusst aus mehreren Gründen getroffen. Ziel des Projekts ist es die Schüler:innen auf eine möglichst niederschwellige Weise zu erreichen. Pädagog:innen kennen ihre Schüler:innen, deren Hintergrund und deren Bedürfnisse und können den Reanimationstunterricht darauf angepasst individuell gestalten. 

Ebenso wird durch das Train the Trainer-Konzept auch Pädagog:innen die Möglichkeit eröffnet, sich mit dem Thema Reanimation, in Form einer durch die Pädagogischen Hochschule Niederösterreich anerkannten Schulung, zu beschäftigen. 

Auch die für die flächendeckend Ausrollung im gesamten Bundesland Niederösterreich erforderlichen Ressourcen waren ausschlaggebend für die Entscheidung, die Schulungen auf diese Weise abzuwickeln.

Neben Theorie- und Praxisschulung sind sehr konkrete Umsetzungspläne (Curriculum) in der Informationsbroschüre „Fit4Reanimation – Basisinformation und Curriculum“ enthalten.

Ein Ablaufplan inkl. Vor- und Nachbereitung des Reanimationsunterrichtes findet sich im Dokument „Step by Step to Fit4Reanimation für Pädagog:innen“.

Ziel von Fit4Reanimation ist es, dass Schüler:innen/junge Erwachsene während ihrer (schulischen Ausbildung) einen kontinuierlichen Kontakt zum Thema Reanimation haben. Dazu zählt nach vollständiger Ausrollung des Projekts Fit4Reanimation ein Reanimationstraining in der 3. Schulstufe (Primarstufe) und ein Reanimationstraining in der 6. Schulstufe (Sekundarstufe). Diese zeitliche Aufteilung hat sich in ähnlichen nationalen/internationalen Projekten bereits gut bewährt (vgl. Fit4Reanimation – Basisinformation und Curriculum). 

Weiters gibt es ausreichend Evidenz, dass der Kontakt mit der Thematik der Reanimation in der 3. Schulstufe nicht zu früh ist, das Üben der Wiederbelebung in Schulen ist in vielen europäischen Ländern daher bereits verpflichtend bzw. empfohlen.

Evaluierungen belegen zudem, dass die durchschnittliche Körperkraft von Kindern unter 8 Jahren nicht ausreichend ist, um suffizient reanimieren zu können. Es können aber sehr sinnvoll auch andere Themen des Gesamtpaketes „Leben retten lernen“ des JRK NÖ bereits in früheren Schulstufen eingesetzt werden (vgl. https://www.jugendrotkreuz.at/niederoesterreich/kindergarten-schule-lernen/schule).

Grundsätzlich richtet sich das Projekt Fit4Reanimation an Schüler:innen der 3. Schulstufe (Primarstufe) und ab Phase 2 des Projekts auch an Schüler:innen der 6. Schulstufe (Sekundarstufe). Das Konzept ist auf Schüler:innen dieser Altersklassen ausgerichtet und soll gewährleisten, dass Schüler:innen während ihrer schulischen Laufbahn zweimal die Möglichkeit haben an einer derartigen Schulung teilzunehmen.

Im Sinne der gleichmäßigen Ressourcenauslastung bitten wir grundsätzlich um Berücksichtigung dieses Zyklus. Wenn zusätzlich zu diesen Schulstufen weitere eingeschlossen werden, spricht aus Sicht des Projektteams nichts dagegen.

Das Projekt Fit4Reanimation bietet den Rahmen für die Abhaltung eines Reanimationsunterrichts an niederösterreichischen Schulen (Primar- und Sekundarstufe) und stellt Schulungsmaterialien (Übungstasche, Folder und Fit4Reanimations-Ausweise für die Schüler:innen) kostenlos zur Verfügung. Die Umsetzung an den jeweiligen Schulen erfolgt auf freiwilliger Basis, gegebenenfalls in Abstimmung mit der jeweiligen Schulleitung und dem Kollegium.

Bei der Beteilung einer Schule ist es zudem nicht zwingend erforderlich, dass alle Pädagog:innen der jeweiligen Schulstufe selbst den Reanimationsunterricht leiten, es ist auch möglich pro Schule ein oder mehrere Personen zu nominieren, die diese Aufgabe (in Anwesenheit der/des Klassenlehrer:in) jeweils für die 3. bzw. 6. Schulstufe übernehmen.

Eine mehrmalige Teilnahme an den Theorie- und Praxisschulungen, z.B. im Sinne einer Auffrischung, ist selbstverständlich möglich. Die Anmeldung erfolgt jeweils über PH online.

Die Schulung ist als zweistufige Weiterbildung ausgelegt und konzipiert. Der erste Teil ist eine 90-minütige Theorieschulung. In dieser werden Zahlen, Daten, Fakten zur Reanimation allgemein, Initiativen mit Kindern zu diesem Thema und weitere konkrete Details zum Projektablauf bzw. inhaltliche Durchführung mit den Schüler:innen präsentiert.

Die Praxisschulung als zweiter Teil baut auf diese auf und bietet einen Rahmen sich mit den Schulungsmaterialien vertraut zu machen und unter Anleitung die praktische Durchführung einer Reanimation selbst üben und festigen zu können.

Die Theorieschulung ist Voraussetzung, um in der Praxisschulung gut anknüpfen zu können.

Die Anwendungssicherheit in der Ersten Hilfe lebt von der Wiederholung und Auffrischung. 

Auch Pädagog:innen mit entsprechenden Vorkenntnissen (z.B. Erste-Hilfe-Beauftragte, Rettungssanitäter:innen, Ersthelfer:innen, etc.) sind herzlich zur Teilnahme an den kostenlosen Theorie- und Praxisschulungen eingeladen. In den Praxisschulungen wird direkt mit der Übungstasche gearbeitet wird, die entsprechenden Handgriffe auch für Vor- und Nachbereitung des Übungsmaterials erarbeitet.

Die Übungstaschen wurden je nach Größe des Bezirks in unterschiedlicher Anzahl an die Bezirksbildungsbeauftragten ausgegeben. Sofern mehr als eine Übungstasche in entsprechenden Bezirk vorhanden ist und diese nicht anderwärtig vergeben ist/sind, können auch mehr (z.B. zwei Übungstaschen) für den Reanimationsunterricht ausgeborgt werden. Die Verfügbarkeiten können im Zuge der Anfrage (vgl. Step 4 der Anleitung) direkt mit den Bezirksbildungsbeauftragten des Österreichischen Jugendrotkreuzes abgeklärt werden.

Ziel des Projekts ist es, dass Schüler:innen die Laienreanimation und Defibrillation primär bei Erwachsenen erlernen, da die Wahrscheinlichkeit des plötzlichen Herztodes im Erwachsenenalter wesentlich höher ist als im Kinder- und Jugendalter. Das Material ist allerdings „kindgerecht“ gewählt.

Damit die Übungstaschen immer voll funktionsfähig sind, wird um Bekanntgabe derartiger Informationen an die Bildungsbeauftragten des Österreichischen Jungendrotkreuzes bei der Retournierung des Materials gebeten.

Der Übungs-Defibrillator bittet die Möglichkeit mit der „Sprachwahltaste“ auf der Rückseite des Geräts (vgl. Gebrauchsanweisung Übungs-Defibrillator, Seite 5) zwischen Englisch und Deutsch zu wechseln. 

Ja. Es werden einerseits quantitative Daten erhoben (z.B. Anzahl an Teilnehmer:innen an den Schulungen; abgehaltene Schulungen in NÖ/pro Bildungsregion). Es werden für diese Auswertung keinerlei personenbezogene Daten verwendet.

Weiters ist eine qualitative Studie in Planung.

Je nach Frage/Anliegen unterstützen gerne folgende Ansprechpartner:innen:

Allgemeine Fragen/Anliegen zum Projekt Fit4Reanimation: vizerektorlehre@kl.ac.at

Pädagogische Fragen/Anliegen oder Fragen zur Anmeldung via PH online und Anrechnung als Fortbildung zum Projekt: department2@ph-noe.ac.at

Fragen/Anliegen zur Entlehnung des Schulungsmaterials: Bezirkstellenbeauftragte:r des Österreichischen Jungendrotkreuzes der jeweiligen Region. 

Des Weiteren wird ca. einmal pro Semester eine „Fragenrunde (Q&A) zum Ablauf und Inhalt von Fit4Reanimation“ abgehalten. Die Termine werden auf dieser Projekt-Website zeitgerecht bekanntgegeben, die Anmeldung erfolgt über PH online.

Es gibt hierzu ein breites Angebot des JRK NÖ (vgl. https://www.jugendrotkreuz.at/niederoesterreich/kindergarten-schule-lernen/schule).

Projekt-Partner:innen

Herzlichen Dank an alle Unterstützer:innen und Sponsor:innen!

Weiterführende Informationen zum Download

Kontakt

Die Website wird laufend erweitert. 

 

Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Links zur Reanimation

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Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) am Campus Krems ist eine europaweit anerkannte Forschungs- und Bildungseinrichtung im Bereich der Gesundheitswissenschaften und Medizin. 

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