Molekulare Onkologie und Hämatologie

Forschung

Der Umgang von Grundlagenforscher:innen und Ärzt:innen auf Augenhöhe und eine translationale Herangehensweise sind imperative Voraussetzung für Innovationen in der Onkologie und Hämatologie.

In der Grundlagenforschung konzentriert sich der Fachbereich auf (1) molekulare Prozessen, die zur Entwicklung und zum Fortschreiten hämatologischer (z.B. Multiples Myelom, Myeloproliferative Erkrankungen) und solider (z.B. Brustkrebs, Urogenitale Karzinome) bösartiger Erkrankungen in der Mikroumgebung des Tumors beitragen, (2) auf die Identifizierung neuer Biomarker; sowie (3) auf die präklinische Entwicklung und Bewertung neuer Wirkstoffe und therapeutischer Strategien.

Unter Einsatz einer breiten Palette modernster genetischer, biomolekularer und zellulärer In-vitro- und In-vivo-Methoden werden Signalfolgen definiert, die zu Wachstum, Überleben, Proliferation, Migration und Arzneimittelresistenz von Tumorzellen in der Mikroumgebung führen. Unsere früheren Arbeiten haben beispielsweise die pathophysiologische Rolle von VEGF, PKCs, Src/ Hck, Lipid Rafts/ Caveolin, Mcl-1 sowie der Transkriptionsfaktoren cJun und JunB beim Multiplen Myelom definiert. Die daraus abgeleiteten klinischen Studien führten zur klinischen Entwicklung von immunmodulatorischen Medikamenten (IMiDs, Lenalidomid, Pomalidomid), Proteasom-Inhibitoren (Bortezomib, Marizomib) und monoklonalen Antikörpern wie Daratumumab und Elotuzumab, die das Überleben von Patienten mit Multiplem Myelom in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert haben. Darüber haben Ergebnisse unserer Studien zur klinischen Einführung von Substanzen auch bei anderen Tumorentitäten (beispielsweise von Pazopanib beim Nierenzellkarzinom) geführt.

 

Laufende Grundlagenwissenschaftliche Projekte

befassen sich mit Untersuchungen zur

  • pathophysiologischen Rolle von Transkriptionsfaktoren der AP-1-Familie beim Multiplen Myelom und Mammakarzinom
  •  pathophysiologischen Rolle des anti-apoptotischen Bcl-2-Familienmitglieds Mcl-1 
  •  Modifizierung des Tumor-assoziierten Immunsystems
  •  zielgerichteten Degradierung von Tumor-assoziierten Proteinen
  •  Identifizierung von molekularen Mechanismen, die zu tumorassoziierten Knochenerkrankungen beitragen.

Zusätzlich zu Grundlagenforschungsprojekten trägt die Gruppe zu klinischen Studien bei, die beispielsweise neuartige Induktions- und Erhaltungstherapien sowie Therapieschemata für rezidivierte/refraktäre Patienten, insbesondere beim Multiplen Myelom und Urothelkarzinom, untersuchen. So haben wir vor kurzem zu einer Studie über den ersten selektiven Nucleus-Exportinhibitor (SINE) Selinexor beigetragen, die zur Zulassung dieses Wirkstoffs in Kombination mit Dexamethason für Patienten mit refraktärem multiplem Myelom der Dreiergruppe geführt hat (Chari et al., N Engl J Med, 2019).

Laufende klinische Studien untersuchen die Anti-Myelom-Aktivität innovativer bispezifischer Antikörper (BiTEs), Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), nackter Antikörper und Cereblon-E3-Ligase-Modulatoren (CELMoDs); und dem Einfluss der COVID- Boosterimpfung auf die Entwicklung der Immunantwort bei Tumorpatienten.

  • A PHASE 3 STUDY OF ELRANATAMAB (PF-06863135) MONOTHERAPY AND ELRANATAMAB + DARATUMUMAB VERSUS DARATUMUMAB + POMALIDOMIDE + DEXAMETHASONE IN PARTICIPANTS WITH RELAPSED/REFRACTORY MULTIPLE MYELOMA (MAGNETISMM-5)
  • A randomized phase III non-inferiority trial assessing lenalidomide, bortezomib and dexamethasone induction therapy with either intravenous or subcutaneous isatuximab in patients with newly diagnosed multiple myeloma (GMMG-HD8 / DSMM-XIX IITTrial)
  • Phase 3 Study of Teclistamab in Combination with Lenalidomide versus Lenalidomide Alone in Participants with Newly Diagnosed Multiple Myeloma as Maintenance Therapy Following Autologous Stem Cell Transplantation (MajesTEC-4)
  • CA017-078: A Phase 3, Randomized, Study of Neoadjuvant Chemotherapy alone versus Neoadjuvant Chemotherapy plus Nivolumab or Nivolumab and BMS-986205, Followed by Continued Post- Surgery Therapy with Nivolumab or Nivolumab and BMS-986205 in Participants with Muscle-Invasive Bladder Cancer (abgeschlossen)
  • CA057-001: A PHASE 3, TWO-STAGE, RANDOMIZED, MULTICENTER, OPEN-LABEL STUDY COMPARING CC-92480, BORTEZOMIB AND DEXAMETHASONE (480Vd) VERSUS POMALIDOMIDE, BORTEZOMIB AND DEXAMETHASONE (PVd) IN SUBJECTS WITH RELAPSED OR REFRACTORY MULTIPLE MYELOMA (RRMM)
  • Treatment Combination of Durvalumab, Tremelimumab and Enfortumab Vedotin or Durvalumab and Enfortumab Vedotin in Patients With Muscle Invasive Bladder Cancer Ineligible to Cisplatin or Who Refuse Cisplatin (VOLGA) (In Planung)
  • viele weitere sind in Planung

Falls Ihre Ärztin, Ihr Arzt oder Sie Interesse an einer dieser Studien haben, schreiben Sie bitte an klaus.podar@krems.lknoe.at oder sonia.vallet@krems.lknoe.at.

Forschungsprojekte des Fachbereichs Molekulare Onkologie & Hämatologie

Der Fachbereich Molekulare Onkologie & Hämatologie wurde im Oktober 2022 gegründet und hat die vormalige wissenschaftliche Arbeitsgruppe Molekulare Hämatologie & Onkologie abgelöst. Einige der genannten Projekte sind daher noch der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe zuzuordnen.

Bitte besuchen Sie unser Forschungsinformationssystem KRIS für einen umfangreichen Überblick. Hier sehen Sie einen Auszug der Projekte.