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Hygiene

FAQ

Wichtige hygienische Grundregeln im Umgang mit der Schutzausrüstung

Umfassende Informationen zur Schutzausrüstung 
 

Empfehlungen für die hausärztliche Primärversorgung während der Pandemie - Factsheet  (03/2022)

im Detail: Empfehlungen für die hausärztliche Primärversorgung während der Pandemie - ausführliche Informationen (03/2022)
 

Wie lange überdauert das SARS-CoV-2 Virus außerhalb des Körpers? 

AGES FAQ Coronavirus:
Coronaviren reagieren sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse. Unter Laborbedingungen können sie Stunden bis mehrere Tage auf glatten Oberflächen überleben. Es gibt allerdings keine Belege, dass Türklinken, Haltegriffe, Geldscheine oder ähnliches bislang bei der Übertragung eine wichtige Rolle gespielt haben; ebenso wenig spielen Lebensmittel in der Übertragung eine Rolle - lediglich vom Verzehr von rohen Fleisch/Blut von ungewöhnlicheren Fleischsorten (Schlangen, Fledermäuse etc.) wird abgeraten. Bis dato ist der hauptursächliche Übertragungsweg aller Virusvarianten jener der Tröpfchen- bzw. Aerosolübertragung (länger als 15 Minuten, Abstand unter 2 Meter) sowie über Schleimhaut-Kontamination in direktem persönlicher Kontakt mit Sekreten von Infizierten (Anhusten, Maskenfehler, Hygienefehler nach Kontamination mit Sekreten u.ä. sind hierbei nicht ganz auszuschließen) - kurz: das Risiko einer Übertragung steigt prinzipiell mit der Nähe zu Infizierten (CDC). Husten, Singen, laut sprechen und Lachen in Kombination mit wenig Abstand und schlechter Belüftung sind mittlerweile bekannte Szenarien für eine deutlich erhöhte Übertragungswahrscheinlichkeit (siehe auch RKI - Übertragungswege)

Welche Desinfektionsmittel wirken gegen Coronaviren?

Alle in Österreich als “begrenzt viruzid” bezeichneten Desinfektionsmittel sind gegen Coronaviren wirksam.

AGES: “Grundsätzlich reicht bei Desinfektionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Coronaviren die Verwendung von Desinfektionsmitteln mit einer Wirksamkeit gegen behüllte Viren. Für eine SARS-CoV-2 wirksame Hände- oder Flächendesinfektion empfiehlt die AGES daher die Verwendung von Desinfektionsmitteln, die als „begrenzt viruzid“ ausgelobt werden.  Die Verwendung von Produkten mit der Auslobung „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ ist für eine gegenüber SARS-CoV-2 wirksame Desinfektion NICHT erforderlich.”  

Weitere Tipps und Informationen finden sich auch auf der Seite der österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin  und des ECDC - Infection prevention and control and preparedness for COVID-19 in healthcare settings 

Zusätzlich sind alkoholische Desinfektionsmittel ab einer Alkoholkonzentration von 70% und Natriumhypochlorit-Lösungen ab einer Konzentration von 0,1% (lt. ECDC) bzw. 0,5% (lt. WHO) ebenfalls gegen Coronaviren wirksam.

·         Beispiele: Optisal plus 0,5%, Bacillol 30 Form, usw.

ANMERKUNG: Natriumhypochlorit wirkt ab einer Konzentration von 0,5% (bzw. in einigen Empfehlungen schon ab 0,1%) ebenfalls nachweislich gegen Coronaviren. Allerdings sind Natriumhypochlorit und andere chlorhaltige Lösungen aufgrund der gesundheitsschädlichen Wirkung nicht zur Anwendung am Körper (Hände, etc.) empfohlen. Auch muss auf eine kühle Lagerung ohne Sonneneinstrahlung geachtet werden, da die Wirkung von chlorhaltigen Lösungen sonst verloren gehen kann. Selbst gemischte Natriumhypochlorit-Lösungen sollten nicht länger als einen Tag gelagert werden.
 

Desinfektionsmaßnahmen nach Patientenkontakt

Für die Desinfektion von Räumen in Ordinationen nach Untersuchung infektiöser, insbesondere COVID-Patienten gibt es derzeit keine speziellen Empfehlungen.

Grundsätzlich gilt:  Es sollte die Patient:innenumgebung, die verwendeten Instrumente und vor allem alle Kontaktflächen mittels Wischdesinfektion desinfiziert und der Raum ausgiebig gelüftet werden.

  • Tragen Sie auch bei der Desinfektion ihre persönliche Schutzausrüstung.
  • Verwenden Sie das richtige Flächendesinfektionsmittel (s.o.)
  • Denken sie an alle möglichen (aber auch weniger wahrscheinlichen) Kontaktflächen
    • Tür-und Haltegriffe
    • Fußboden
    • Sitzflächen
    • Waschbecken-Armaturen bzw. Patienten-WC
    • Fenstergriffe (regelmäßiges Lüften ist Empfohlen, Achtung vor Selbst-Kontamination durch wiederholtes Bedienen ohne Zwischendesinfektion)
    • Instrumentendesinfektion

Zeitabstand: Einwirkzeiten lt. Hersteller beachten (meistens zwischen 1 und 4 min)

Auf den Arbeitsflächen sollten nur für die Arbeit/Untersuchung notwendige Gegenstände vorhanden sein, diese sollten nach jeder Untersuchung desinfiziert werden

Sitzmöbel sollten frei von Polsterkissen oder Stoff sein - Zeitschriften sollten aus dem Wartebereich entfernt werden.
 

Was mache ich, wenn ich kein Flächendesinfektionsmittel zur Verfügung habe?

Falls keine dementsprechend geeigneten Flächendesinfektionsmittel zur Verfügung stehen, so sollen Flächen nach potentieller oder tatsächlicher Kontamination zumindest mit einem üblichen Haushaltsreiniger gereinigt werden und anschließend mit einer Lösung von zumindest 0,5% Natriumhypochlorit (laut ECDC 0,1%) oder einer Flüssigkeit mit einem Alkoholgehalt von zumindest 70% gereinigt werden. Natriumhypochlorit-Lösungen sind in Drogerien und Supermärkten zu finden (z. B. diverse DanKlorix(c)-Produkte, DenkMit(c) Hygiene Reiniger, etc.). Es muss auf eine kühle Lagerung ohne Sonneneinstrahlung geachtet werden, da die Wirkung von chlorhaltigen Lösungen sonst verloren gehen kann. Selbst gemischte Natriumhypochlorit-Lösungen sollten nicht länger als einen Tag gelagert werden.
 

Wie lange können SARS-CoV2-Viren auf trockenen Oberflächen überleben?

Wie lange bleibt das Coronavirus auf Oberflächen infektiös? 
 

Wie muss ich meine Kleidung und andere Textilien, die potentiell mit Coronaviren kontaminiert sein könnten, waschen?

Getragene Kleidung sollte für 60°C-Wäsche geeignet sein!

  • Textilien können mit haushaltsüblichem Waschpulver gewaschen werden.
  • Wählen Sie ein längeres Waschprogramm mit 60-90°C Waschtemperatur und verwenden Sie großzügig Waschpulver. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass dies gegen Coronaviren ausreichend sein sollte.
  • Gegen andere Erreger können Hygiene-Spüler (z.B. Lysoform © , Denkmit ©) verwendet werden.
  • Alternativ könnten Sie Textilien nach der mechanischen Entfernung von Schmutz auch für mindestens 30 Minuten in eine Hypochlorit-Lösung von mindestens 0,1% einlegen.

Achten Sie bei der Reinigung von (potentiell) kontaminierten Textilien auf den Eigenschutz!

  • Schmutzwäsche nur mit den Händen berühren - Schutzausrüstung sowie Händedesinfektion nicht vergessen
  • Einschulung des Personals, das für die Wäsche zuständig ist!
     

Was muss ich für meinen persönlichen Schutz außer der persönlichen Schutzausrüstung noch beachten?

Berühren Sie sich NIE selbst im Gesicht, außer Sie sind sich sicher, dass sie keine kontaminierten Hände haben (also z. B. nach korrekt durchgeführter hygienischer Händedesinfektion) und auch selbst kein Keimträger sind. Ein häufiger Übertragungsweg für Gesundheitspersonal ist eine Berührung im Gesicht beim Ausziehen der Schutzkleidung!

Die Untersuchung von (potentiellen) COVID-19-Patient:innen sollte im Freien oder in gut belüfteten Räumen stattfinden. Enger Körperkontakt von unter einem Meter sollte auf die minimal notwendige Zeit beschränkt werden.

Bitte betrachten Sie auch Laborproben und ähnliches von (potentiellen) COVID-19-Patient:innen als infektiöses Material und markieren Sie sie entsprechend, damit das auch für den Transport und das Labor erkennbar ist.

Bitte betrachten Sie während der Pandemie auch alle Verstorbenen primär als potentiell infektiös.
 

Wie kann ich eine Ansteckung meiner Patient:innen in meiner Praxis verhindern?

Wichtigste Grundvoraussetzung für die ärztliche Tätigkeit während der Pandemie ist das sofortige Erkennen von potentiellen COVID-19-Patient:innen, bevor diese beispielsweise die Ordinationsräumlichkeiten betreten können. Zudem sollte durch eine Reduktion der Patientenzahl in der Ordination das Risiko der Weiterverbreitung reduziert werden.

Abschließend ist die Selbstbeobachtung auf Symptome hin wichtig. Beim Auftreten von Symptomen und im Zweifelsfall sollte man sich einem Test unterziehen und - bis die Resultate vorliegen - in Heimquarantäne bleiben.
 

Wie kann ich das Infektionsrisiko für die gesamte Ordination minimieren?

Wesentlich zur Risikominimierung sind entsprechende Prozesse. Dies betrifft vor allem die telefonische Vorabklärung mittels entsprechender Fragen sowie die Umstellung auf telemedizinische Behandlung, wo möglich, und die Definition von Abläufen, die eine möglichst kurze Kontaktzeit mit potentiell infizierten ermöglichen. 

Bitte betrachten Sie auch Laborproben und ähnliches von (potentiellen) COVID-19-PatientInnen als infektiöses Material und markieren Sie sie entsprechend, damit das auch für den Transport und das Labor erkennbar ist. Für Labormitarbeiter:innen, die mit diesen Proben arbeiten, wird dieselbe Schutzausrüstung wie im Umgang mit COVID-Patient:innen empfohlen.

 

Weiterführende Literatur:

Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin 

ECDC - Infection prevention and control and preparedness for COVID-19 in healthcare settings 

ECDC: Guidance for wearing and removing personal protective equipment in healthcare settings for the care of patients with suspected or confirmed COVID-19

Begrenzt viruzide Desinfektionsmittel - Liste des RKI: Desinfektionsmittel der Gruppe B (Viren)


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Metadaten
Autoren: Dr. Johannes Oswald, Dr. Sebastian Huter
Review: Rabady, Wendler
Letzte Änderung: 08.12.2021