Donnerstag, 25. Mai 2017

Veröffentlichung im Fachjournal Acta Neurochirurgica

Fallbericht von Franz Marhold und Team des Uniklinikum St. Pölten in Acta Neurochirurgica

Der Neurochirurg Franz Marhold und sein Team der klinischen Abteilung für Neurochirurgie und der klinischen Abteilung für Pathologie vom Universitätsklinikum St. Pölten haben mit einem Case Report zur Entfernung eines so genannten Meningeoms den Sprung aufs Cover des renommierten Fachmagazins Acta Neurochirurgica, dem offiziellen Journal der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie, geschafft.

 


 

Der Fallbericht dokumentiert eine Operation unter Einsatz von 5-Aminosäurehydrochlorid (5-ALA), einer organischen Verbindung, die nach Aufnahme mehr als 90 Prozent der Meningeome bei Beleuchtung mit UV-Licht fluoreszieren lässt. Diese Fluoreszenz ermöglicht es, versteckte Tumoranteile zu erkennen und folgend noch zu entfernen.

 „Das Ziel der Resektion von Meningeomen – meist gutartigen Hirntumoren – ist die möglichst komplette Entfernung des Tumors ohne zusätzliche neurologische Defizite“, erklärt Dr. Franz Marhold, Oberarzt an der klinischen Abteilung für Neurochirurgie am Uniklinikum St. Pölten, und korrespondierender Autor des Case Reports. „Da der Tumor von den Hirnhäuten ausgeht, kann es manchmal schwierig sein Tumorreste während der Operation zu erkennen.“

Der Fallbericht des Teams bestätigt einerseits die Fluoreszenz eines atypischen Meningeoms, andererseits lässt dieser tumorinfiltrierte Bereiche erkennen, die unter Weißlicht als normal (gesund) interpretiert worden wären. Der Tumor war nicht auf die Hirnhaut beschränkt, sondern infiltrierte den Schädelknochen und weiters das Periost sowie den Kaumuskel. „Durch die fluoreszenzgestützte Resektion konnten diese Tumoranteile erkannt werden und in der Folge reseziert werden“, resümiert der Neurochirurg. „Diese Beschreibung ist der erste Bericht einer Tumordarstellung eines, die angrenzenden Weichtele infiltrierenden, atypischen Meningeoms mittels Fluoreszenz und hat somit einen großen Einfluss auf die OP Technik dieser Tumore in der Zukunft.“

Acta Neurochirurgica