Dienstag, 28. Juni 2022

Herausforderung Schulwechsel

Der Wechsel von der Volksschule in die Sekundarstufe ist für Kinder herausfordernd, insbesondere dann, wenn zur Schultransition noch andere belastende Umstände wie etwa Trennung der Eltern, Mobbing oder Lernschwächen hinzukommen. Betroffene wünschen sich konkrete Hilfsangebote.

Unterstützungsleistungen schützen von Erkrankungen

Interviews der Forschungsgruppe Die offene Tür (D.O.T.) mit Schüler_innen, Eltern und anderen Betreuungspersonen identifizierten herausfordernde Lebenssituationen, welche die Schultransition erschweren, sowie konkrete Wünsche nach Unterstützungsangeboten. Hilfe bei Problemen zu erhalten, schützt vor psychischen und physischen Erkrankungen. Maßnahmen sollen möglichst alle Kinder erreichen. Lange Wartezeiten und nicht auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmte Leistungen wirken hemmend auf die Inanspruchnahme von notwendigen Unterstützungsangeboten.

Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf Hilfsangebote

Anna-Lena Mädge und Glora Mittmann, beide von der Karl Landsteiner Privatuniversität und in der Forschungsgruppe D.O.T. tätig, betrachteten mit Kolleginnen der FH Vorarlberg und der Universität für Weiterbildung Krems die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie und den damit einhergehenden Regeln zur Kontakteinschränkung auf Angebote der Sozialen Arbeit. Bisher bewährte persönliche Treffen und Unterstützungsangebote ohne Anmeldung waren vor dem Hintergrund der Pandemieeindämmung nicht mehr möglich. Messenger-Dienste, digitale Plattformen und Videotelefonie kamen trotz nicht vorhandener Strukturen und fehlender Erfahrungswerte zum Einsatz um den Kontakt mit Schüler_innen zu halten. Therapeut_innen schlossen auf Grund der Raumunabhängigkeit regionale Versorgungslücken, sparten Zeit und Kosten und gewährleisteten einen nahen, engmaschigen Kontakt zu Klient_innen.

Zukunftsperspektive Digitale Soziale Arbeit

Ein Teil der Kinder nutzt digitale Angebote leichter und schneller als persönliche Treffen. Unterschiedlich geartete Unterstützungsangebote ermöglichen der Sozialen Arbeit, möglichst viele Kinder in deren Lebenswelt abzuholen und zu erreichen. Fundierte Fortbildungen und professionelle Strukturen für digitale Angebote der Sozialen Arbeit sind erforderlich, um ein breites Angebotsspektrum für die Zukunft auszubauen.

Originalpublikation

MÄDGE, A.-L., DU PLESSIS-SCHNEIDER, S., MITTMANN, G. & JESSER, A. 2022. Digitale Angebote für Jugendliche als innovativer Ansatz zum Aufbau einer inklusiven Versorgungsstruktur in der Sozialen Arbeit. soziales_kapital.