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12. Symposion Dürnstein

Do, 23.03.2023 - 17:30 - Sa, 25.03.2023 - 16:30
Stift Dürnstein

DAS GEHIRN UND SEINE GESELLSCHAFT
Wir sehen, hören, riechen nichts ohne Gehirn, doch das Gehirn nimmt nichts wahr ohne unsere Sinnesorgane. Die ungefähr 86 Milliarden Nervenzellen sind untereinander flexibel vernetzt, und das Gehirn ist plastisch - je nach Anforderungen und Benützung ändert es sich. Mithilfe neuer Techniken kann das Nervensystem beeinflusst werden: das ist hoffnungsvoll für Kranke, aber eröffnet ungeahnte neue Möglichkeiten für Manipulation. Und was ist, wenn Künstliche Intelligenz menschliche Intelligenz nachahmt und das menschliche Gehirn übertrifft? Das Symposion Dürnstein 2023 fragt nach Chancen und Möglichkeiten der Neuroforschung, vor allem aber nach deren ethischen und politischen Konsequenzen.

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DAS GEHIRN UND SEINE GESELLSCHAFT

Ungefähr 86 Milliarden Nervenzellen hat ein menschliches Gehirn, nicht gezählt das enterische Nervensystem, das sogenannte „Bauchhirn“, und die Nervenbahnen, die den Körper durchziehen. Das Wissen um die Bedeutung von Nervenbahnen und Gehirn ist eng mit der Entdeckung der Elektrizität Ende des 18. Jahrhunderts verbunden und hat das Bild vom Menschen revolutioniert. Doch bis vor wenigen Jahrzehnten war dieser Bereich eine Art „terra incognita“, auch wenn es immer wieder Versuche gab, menschliche Vermögen im Gehirn zu lokalisieren. Zwischen 1990-2000 und 2000 -2010 wurden in den USA und dann in Europa die Gehirnforschung zur Priorität erklärt. In diesen „Dekaden des Gehirns“ erweiterte sich die Kenntnis des Gehirns und Nervensystems enorm. Unter anderem zeigte sich, dass das Gehirn sich im Laufe des Lebens verändert, je nachdem wie es benutzt wird. Etwa besteht eine Verbindung zwischen Körperbewegung und mentaler Leistungsfähigkeit. Die entdeckten Rückkoppelungen zwischen körperlichen und geistigen Aktivitäten belegen, dass die cartesianische Trennung zwischen Geist und Materie neu überdacht werden muss. Überraschend waren unter anderem die Ergebnisse bei der Erforschung von Meditationspraktiken und ihrem Einfluss auf das psychische Wohlbefinden, aber auch das soziale Setting (Beispiel: die Forschungen von Tanja Singer). Auch scheint es einen Einfluss der Gehirnaktivitäten auf die Epigenetik und damit auf die Gesunderhaltung des Körpers und die Vererbung zu geben.

Interessiert an diesem Wissen sind nicht nur Ärzte und Gesundheitssektor, sondern auch Militär und Industrie. Es geht um Verbesserung der Gesundheit, aber auch um bessere „performance“ in Konfliktsituationen und größere Leistungsfähigkeit und Kreativität. Dass es möglich ist, mithilfe digitaler Techniken das Nervensystem zu beeinflussen oder zu verändern, ist hoffnungsvoll für Kranke – etwa Blinde, die durch komplizierten Apparaten wieder „sehen“ können – aber auch fürs Militär, da in Gehirn implantierte Sensoren auch für Informationsübermittlung verwendet werden können. Die Kognitionswissenschaft untersucht diese Bereiche. Die ethischen Fragen, die durch diese Entwicklungen aufgeworfen werden, müssen deutlich gestellt werden, damit nach Antworten gesucht werden kann.

Das Symposion Dürnstein will Chancen und Probleme dieser neuen Forschung für das Individuum und die Gesellschaft aufzeigen.

Kuratorin: Ursula Baatz
Veranstalter: Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H.
 

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