Fachbereich Biomedizinische Ethik - Brain

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Wanda Spahl wurde mit dem Digital Medical Ethics Network (DiMEN) Fellowship ausgezeichnet und ist im Juni und Juli 2025 an der Juniorprofessur für Medizinische Ethik mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Universität Potsdam zu Gast. Im Rahmen des Fellowships hält sie am Dienstag, 01. Juli 2025, um 11.00 Uhr (via Zoom) eine öffentliche Lecture. Darin stellt sie erste Ergebnisse aus dem Horizon-Europe-Projekt ASPbelong vor, das eine kooperativ gespielte Augmented-Reality-App zur Förderung der psychischen Gesundheit Jugendlicher entwickelt. Im Zentrum steht der Prototyp einer empirisch fundierten, prinzipienbasierten „Ethics Roadmap“ – ein interaktives, adaptierbares Tool, das Entwickler:innen ethische Orientierung bietet.

 

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Smartphone-basierte Mobile Health (mHealth)-Apps haben das Potenzial, den Zugang zu Gesundheitsdiensten zu verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, insbesondere in ressourcenarmen Regionen. Wenn sie jedoch ohne Berücksichtigung von Gerechtigkeit und Inklusivität entwickelt werden, können mHealth-Apps auch gesundheitliche Ungleichheiten verschärfen. In ihrer jüngsten Veröffentlichung im Journal of Medical and Internet Research (JMIR) untersuchten die Autoren Keerthi Dubbala, Ingrid Metzler und Prof. Giovanni Rubeis die Metadaten von mHealth-Apps in Indien. Sie stellten einen umfassenden Datensatz von mHealth-Apps zur Verfügung, die in Indien verfügbar sind, mit einem anfänglichen Fokus auf Apps im Zusammenhang mit Herzkrankheiten (HD), unter Verwendung von Techniken der natürlichen Sprachverarbeitung. Eine explorative statistische Analyse zeigte die begrenzte Repräsentation der sprachlichen Vielfalt Indiens im Bereich der Gesundheits- und Medizin-Apps, hob das Fehlen von mHealth-Apps, die sich mit Herzkrankheiten befassen, hervor und wies auf ein geringeres Maß an Nutzerengagement hin, was sich in Bewertungen und App-Ratings widerspiegelt. Die Studie zeigte, dass, obwohl die meisten Apps im Bereich Herzkrankheiten finanziell zugänglich sind, die Nutzung in Indien weiterhin eine Herausforderung darstellt.

Quelle:
Keerthi Dubbala, Roshan Prizak, Ingrid Metzler und Giovanni Rubeis. "Exploring Heart Disease–Related mHealth Apps in India: Systematic Search in App Stores and Metadata Analysis." Journal of Medical Internet Research 27 (2025): e53823. Link zur Studie.

In der kürzlich erschienenen Publikation von Keerthi Dubbala und Wanda Spahl untersuchen die Autorinnen die Gesundheitswahrnehmung und die Versorgungsbedarfe der Menschen, die in Slums und ländlichen Gebieten in und um die Stadt Bengaluru in Indien leben. Als Teil eines Special Issues in Frontiers in Public Health über die Vorstellungen und Erfahrungen von Minderheiten in Bezug auf Gesundheit und Krankheit werden in dem Artikel Erkenntnisse aus qualitativen Interviews und Fokusgruppen diskutiert und politische Empfehlungen formuliert. 

Open Access verfügbar: Dubbala Keerthi, Wanda Spahl, Carolin Elizabeth George, and Luc de Witte. Perceptions of Health and Healthcare Needs in Low-Resource Settings: Qualitative Insights from Bengaluru's Urban Slum and Rural Areas Frontiers in Public Health 13: 1530256.

Teamfoto

Abschied und Neuanfang im Fachbereich

Mit 31. März verabschieden wir uns von Univ.-Prof. Dr. Giovanni Rubeis, der unseren Fachbereich mit großem Engagement geleitet hat. Er wird sich an der Universität Greifswald neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Wir haben sehr gern mit ihm zusammengearbeitet, werden ihn fachlich wie persönlich vermissen und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute.

Gleichzeitig freuen wir uns, dass Mag. Dr. Ingrid Metzler die Interimsleitung übernehmen wird. Wir blicken voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit und heißen sie in ihrer neuen Position als Fachbereichsleiterin herzlich willkommen!

 

Oben von links nach rechts: Eleonore Kemetmüller, Ingrid Metzler, Mara Köhler, Claudia Schwarz

Unten von links nach rechts: Wanda Spahl, Julia Aschauer-Gegner, Giovanni Rubeis, Keerthi Dubbala

Sammelband zur Gesundheit von geflüchteten Frauen

Der neue Sammelband des Wiener Programms für Frauengesundheit thematisiert „Frauengesundheit und Flucht“. Ein Beitrag von Wanda Spahl widmet sich der Gesundheitsversorgung für geflüchtete Frauen in Wien. Sie diskutiert sowohl praktische und strukturelle Barrieren als auch die empowernde Wirkung eines frühen rechtlichen Zugangs zum Gesundheitssystem und einer guten medizinischen Versorgung.

Neue Publikation zum Thema Migration und Gesundheit

Der Beitrag „Navigating borders: Impact on the health and well-being of refugees in Austria“ von Wanda Spahl ist im 7. Jahrbuch Migrationsforschung erschienen. Anhand von Interviews und Beobachtungen mit Personen, die um 2015 in Österreich Asyl beantragten, wird aufgezeigt, dass diese viele ihrer Krankheiten mit ihrer Lebenssituation als Geflüchtete in Österreich in Zusammenhang bringen. Der Beitrag schlussfolgert, dass es nicht reicht, Geflüchteten rechtlichen und praktischen Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen. Es gilt auch, sich mit den Grenzziehungen zu befassen, welche sich in die Körper von Geflüchteten einschreiben und ihre Gesundheit belastet. Dazu gehört das Verkürzen von Asylverfahren und das Vorgehen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Der gesamte Sammelband „Drawing Boundaries  and Crossing Borders: Migration in Theorie und Praxis“ ist hier Open Access zugänglich.