Mittwoch, 18. Dezember 2024

Abschiednehmen in Würde. Wie und wo wollen wir sterben?

Am 27. November 2024 öffnete der Festsaal der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften seine Türen für eine Veranstaltung, die sich mit einer grundlegenden Frage des menschlichen Daseins auseinandersetzte: „Abschiednehmen in Würde. Wie und wo wollen wir sterben?"

In einer Zeit, in der die Themen Sterben, Tod und Palliativmedizin zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken, lud der Förderverein Palliative Care des Universitätsklinikums Krems in Kooperation mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften zu diesem Event und schuf eine willkommene Gelegenheit, um wichtige Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. 

Die Veranstaltung vereinte eine Vielzahl von Stakeholder:innen und Interessierten – darunter Fachleute aus den Bereichen Medizin, Ethik und Pflege, Studierende, Vertreter:innen politischer Institutionen sowie Interessierte aus der breiten Öffentlichkeit. Im Rahmen der Veranstaltung traten Vertreter:innen des Fachbereichs Bioethik, Ethik für Gesundheitsberufe und Palliative Care in einen konstruktiven Dialog über die ethischen, medizinischen und pflegerischen Dimensionen des Sterbens. 

Als Auftakt der Veranstaltung begrüßte der Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität, Univ.-Prof. Dr. Rudolf Mallinger, die Gäste und wies darauf hin, dass besonders während der Corona-Pandemie schmerzlich deutlich wurde, dass würdevoll Abschied zu nehmen sehr herausfordernd sein kann. Die Notwendigkeit von Triagierung – die Priorisierung von Patient:innen in kritischen Situationen – stellte während der Pandemie viele Angehörige und Fachkräfte vor enorme ethische und emotionale Herausforderungen. Rektor Mallinger betonte, dass die Diskussion über ein würdiges Sterben keine einfache ist, aber eine, die auch künftig von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft sein wird. 

Mit einem beeindruckenden Podium von Expertinnen und Experten, die ihre unterschiedlichen Blickwinkel und Erkenntnisse einbrachten, wurde der Abend zu einem fruchtbaren Austausch, der viele Anregungen und Diskussionsstoff bot:

OÄ Priv. Doz. Dr. Gudrun Kreye, MBA, organisatorische Leiterin der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Krems, ging in ihrem Vortrag auf die Möglichkeiten der Medizin ein, die diese Patient:innen im Kontext des Sterbens bieten kann. Die ethischen Aspekte von Hospizen thematisierte Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Giovanni Rubeis, Leiter des Fachbereichs Biomedizinische Ethik und Ethik des Gesundheitswesens an der KL Privatuniversität. Gabriele Pachschwöll, MSc, pflegerische Leiterin des Palliativteams am Universitätsklinikum Krems ging insbesondere auf den Bereich der Pflege ein und betonte in ihren Ausführungen die Bedeutung eben dieser in der Palliativmedizin. Silvia Hogl, Hospizteam-Koordinatorin des Fördervereins Palliative Care, beleuchtete in ihrem Vortrag die bedeutende Rolle von Ehrenamtlichen und Hospizteams im Rahmen des Abschiedsprozesses.

Die Moderation des Abends übernahm Mag. Dr. Martin Peter, Lektor im Zertifikatslehrgang Angewandte Ethik an der KL, der durch die Diskussion leitete und Raum für verschiedene Perspektiven schuf.

Insgesamt fand die Veranstaltung mit mehr als 150 Gästen großen Anklang und bot nicht nur informative Vorträge, sondern auch einen regen Austausch der Anwesenden. Es war eine wertvolle Gelegenheit, miteinander zu reflektieren und zu diskutieren, wie wir dem Thema Abschiednehmen mit Würde begegnen können. Der Förderverein Palliative Care des Universitätsklinikums Krems setzt damit in Zusammenarbeit mit der Karl Landsteiner Privatuniversität ein wichtiges Zeichen für den Dialog über ein Thema, das viele von uns betrifft und bewegt.