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Pflegewissenschaftliche Theoriearbeit im deutsch-sprachigen Raum
- Laufzeit: 2021-2022
- Ansprechpartnerin: Jasmin Eppel-Meichlinger, BScN, MSc
Hintergrund: Der Fortschritt einer Disziplin wird oftmals am Umfang und an der Qualität ihrer Theorien gemessen und daran inwieweit sich ihre wissenschaftliche Community mit ihren Theorien, deren Nutzung und Entwicklung beschäftigt. Während die Forschungslandschaft in der Pflege seit den 1960er Jahren zuerst von großen Theorien und später von Theorien mittlerer Reichweite geprägt war, scheint sich seit dem 21. Jahrhundert ein internationaler Trend hin zur empirischen Forschung abzuzeichnen, der die pflegewissenschaftliche Wissensproduktion einzunehmen scheint. In Teilen der Scientific Community des deutschsprachigen Raums besteht die Ansicht, dass es zunehmend an Theorieentwicklung fehlt und dass Grundlagenforschung zu forcieren sei, um die wissenschaftliche Grundlegung der Pflege zu fördern. In pflegewissenschaftlichen Publikationsanalysen der letzten Jahre aus dem deutschsprachigen Raum wurden Theoriearbeiten jedoch nicht systematisch erhoben und abgebildet, so dass der tatsächliche Stand pflegewissenschaftlicher Theoriearbeit bislang unerschlossen bleibt.
Ziel: Ziel des Projektes ist es den Stand pflegewissenschaftlicher Theoriearbeit der letzten fünf Jahre von Autor:innen des deutschsprachigen Raums in internationalen pflegewissenschaftlichen Fachzeitschriften zu erschließen. Dafür sollen der Anteil und die Charakteristika pflegewissenschaftlicher Theoriearbeit aufgezeigt und erkundet werden. Insbesondere soll dargestellt werden, welche Arten von Theoriearbeiten publiziert wurden, welche theoretischen Ziel die Autor:innen verfolgten, welche methodologischen und methodischen Ansätze herangezogen wurden und auf welche Theorien bzw. Themen dabei Bezug genommen wurde. Damit soll schlussendlich ein Beitrag zur Diskussion über die pflegewissenschaftliche Theoriebildung geleistet und mögliche Ansatzpunkte zur Wiederbelebung der Theoriedynamik im deutschsprachigen Raum abgeleitet werden.