Historisch betrachtet ist die Kenntnis der Anatomie des Menschen Schlüssel zur neuzeitlichen, naturwissenschaftlich fundierten Medizin. Als Lehre vom Aufbau des gesunden menschlichen Organismus stellt sie auch heute einerseits den Ausgangspunkt für das Verständnis der Funktion und die Diagnose pathologischer Veränderungen dar und bildet andererseits das Fundament für invasive therapeutische Interventionen. Der Kontext für anatomische Forschung und Lehre hat sich jedoch durch den aktuellen Paradigmenwechsel in der klinischen Medizin und der Medizindidaktik grundlegend verändert und verlangt eine neue, interdisziplinäre, didaktische und wissenschaftliche Ausrichtung.
Der Fachbereich Anatomie und Entwicklungsbiologie an der KL zielt darauf ab, in einem dynamischen, interprofessionellen Dialog mit der klinischen Medizin zur Entwicklung innovativer, minimal-invasiver und interventioneller Methodiken beizutragen und durch ein durchgehendes didaktisches Konzept - vom Grundstudium bis in die postgraduelle Aus- und Weiterbildung - Ärzt_innen jeweils die adäquaten anatomischen Kompetenzen zu vermitteln.
Zusätzlich zur klinisch-angewandten anatomischen Forschung fokussiert der Fachbereich in der Grundlagenforschung auf die Analyse der rezenten Anatomie vor dem Hintergrund ontophyletischer (entwicklungs- und evolutionsbiologischer) Wechselwirkungen.
Anatomie und Entwicklungsbiologie