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Kompetenzzentrum Gerontologie und Gesundheitsforschung

Projekte

Care4Caregivers – Steigerung der Lebensqualität von betreuenden und pflegenden Angehörigen

Laufzeit: 2023-2024
Fördergeber: Ludwig Boltzmann Gesellschaft/Gesundheit Österreich GmbH
Kooperationspartner: Verein Mitanaunda, Community Nurse, Region Waldviertel Nord
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof.Dr. Franz Kolland; Dr.in Vera Gallistl; Katrin Lehner, MA; Sophie Kellerberger, BSc

Betreuende und pflegende Angehörige sind der Grundpfeiler unseres Pflegesystems. Etwa 80% der pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden zu Hause durch Angehörige, meist Frauen, gepflegt. Aufgrund der sich verändernden Familienstrukturen, sei es die sinkende Kinderzahl oder die steigende Berufstätigkeit, stehen weniger potenziell betreuende oder pflegende Angehörige zu Verfügung und die Betreuungsaufgabe konzentriert sich oft auf eine Person. Hinzukommt ein deutlicher Mangel an Pflegekräften, welcher in Zukunft weiter zunehmen wird, aufgrund der steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen in Österreich.

Mithilfe des Care4Caregivers Projekts sollen sowohl pflegende Angehörige als auch das Pflegesystem in Zukunft entlastet werden. Weg von der Verantwortung eines einzelnen Individuums, hin zu geteilter Verantwortung! Durch eine strukturelle Veränderung in Gemeinden soll eine neue Pflegekultur geschaffen werden, denn es müssen Gesundheitsverhältnisse, nicht das Gesundheitsverhalten, verändert werden.

In Care4Caregivers wird ein Konzept zur Steigerung der Lebensqualität, der Gesundheit und der Selbstfürsorge von betreuenden und pflegenden Angehörigen sowie zur langfristigen kommunalen Verankerung einer sorgenden Gemeinschaft, sogenannter Caring Community, am Beispiel der Region Waldviertel Nord entwickelt. Sowohl die soziale Unterstützung als auch die Gesundheitsförderung gelten als wichtigste Ressourcen zur Entlastung betreuender und pflegender Angehöriger, welche durch Caring Communities unterstützt und etabliert werden können. Ziele des Projekts sind außerdem die Steigerung der Teilhabemöglichkeiten von pflegenden und betreuenden Angehörigen in der Region Waldviertel Nord. Weiters soll das Projekt den Abbau von Scham für die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen sowie die Enttabuisierung des Themas Betreuung und Pflege im öffentlichen Raum fördern. Die Erkenntnisse des Projekts sollen ebenso als Grundlage für eine nachhaltige Verankerung einer Sorgekultur in ländlichen Regionen dienen.

Das bestehende Caring Community Projekt „Nachbarschaftshilfe Plus“ dient bei der Umsetzung als regionale Koordinationsstelle, welche die kollaborative Zusammenarbeit zwischen dem Träger Verein Mitanaunda, der regionalen Community Nurse, der Region Waldviertel Nord (Eisgarn, Eggern, Gastern, Haugschlag, Litschau, Reingers) und dem Kompetenzzentrum Gerontologie und Gesundheitsforschung der Karl Landsteiner Privatuniversität koordiniert.
Das Kompetenzzentrum Gerontologie und Gesundheitsforschung begleitet die Projektumsetzung einerseits in Aspekten der Datenerhebung und -auswertung sowie inhaltlichen Fragen und dient andererseits als externe Evaluationsinstanz. 

AlgoCare - Algorithmic Governance in Care

Laufzeit: 2021 – 2024
Ansprechpartnerin: Dr.in Vera Gallistl
Projektpartner: TU Wien, VICESSE, WWTF

Care work in long-term care (LTC) is considered as a genuine human-centred activity, requiring empathy, emotional investment, physical encounters and intimate, trust-based relations between various care-givers and care-recipients. AI technologies are introduced in this professional field to assist care workers in their daily activities and provide an additional measure of care for clients. This has changed the provision of care, affecting care givers and recipients alike.

So far, little research has been done on the biases that emerge from AI in this field and the risks that algorithmic governance of care offers in the profession. Based on data generated by AI technologies, unfair decisions can remain unnoticed in the process of linking different big data sets, leading to ethical and social issues in LTC.

ALGOCARE’s goal is to understand the functionality of algorithmic governing systems of care and their effects on care givers and recipients. Insight from ethnographic research in LTC will provide an
understanding of the impact and needs of care in relation to AI systems. The use-value of eXplainable AI (XAI) methods (trustworthiness, privacy awareness, explainable procedures) and different levels of transparency that either the model itself provides or methods that provide them after development are explored. Based on this insight, metrics are developed to evaluate the eXplainability of machine learning models for care.

Altwerden in Niederösterreich – Altersalmanach 2023

Laufzeit: Oktober 2021 – April 2023
Auftraggeber: Amt der NÖ Landesregierung
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Rebekka Rohner, BA. MA., Mag. Christian Bischof 

Das Projekt setzt die mehr als 25-jährige Tradition der Erstellung von Bedarfs- und Entwicklungsplänen für die Versorgung von älteren Menschen in Niederösterreich fort. Der Altersalmanach hat das Ziel, eine Prognose der Altenbetreuung und –pflege für die Jahre 2025, 2030 und 2035 auf der Basis des Ist-Standes zu erstellen. Diese Prognosen stehen den Akteurinnen und Akteuren im Pflege-, Betreuungs- und Sozialbereich zur Verfügung.

Im Altersalmanach 2023 werden dabei sozio-demographische und versorgungsrelevante Rahmenbedingungen berücksichtigt, die die Entwicklung des Pflegebedarfs und des Pflegesystems beeinflussen. So ist besonders der Entfall des Vermögensregresses mit 1. Jänner 2018 bedeutsam für die politischen Rahmenbedingungen der Pflegevorsorge. Dieser hat zu einem deutlichen Mehrbedarf an stationärer Pflege geführt und wird auch weiter versorgungswirksam bleiben. Unmittelbar bedeutsam ist auch die Corona-Pandemie, die die Pflege im Alter in besonderer Weise gesellschaftlich in den Vordergrund gerückt hat. Dieses Ereignis verlangt besondere Berücksichtigung im Altersalmanach 2023. Es gilt also zu prüfen, wie sich die Corona-Pandemie auf die Nachfrage nach Plätzen in der stationären Langzeitpflege, der informellen Pflege, der 24h-Betreuung und den mobilen Diensten auswirkt.

Darüber hinaus bedeutet die Corona-Pandemie für die Pflege eine starke Belastung für jene Personengruppen, die in der Pflege tätig sind. Daher wird im Altersalmanach 2023 auch ein gezielter Blick auf die Pflege- und Betreuungskräfte geworfen und die Entwicklung des Pflegekräftebedarfs analysiert.

Datenportal Sozialgerontologie

Laufzeit: 2020 – fortlaufend
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland; Mag. Gerhard Paulinger, BSc; Maximilian Ullrich, BA MSc; Vera Hartmann, BSc BA MA; Theresa Heidinger, BSc MSc; Viktoria Greber
 
Der demografische und soziale Wandel hat weitreichende Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Teilbereiche und sämtliche Lebensphasen, auch und speziell auf die Phase des Alters. Zu beobachten ist ein Wandel der privaten Lebensformen, der Wohnverhältnisse, der Möglichkeiten und Formen sozialer Teilhabe, sowie des Einflusses des technologischen Fortschritts in vielen Lebensbereichen. Die sozialen Veränderungen beeinflussen direkt und indirekt die Rahmenbedingungen des Alterns, das Leben der älteren Bevölkerung und die sozialen Beziehungen zwischen den Generationen.

In diesem komplexen Geschehen liegt die Herausforderung für die Gesundheits- und Sozialpolitik darin, die medizinischen Versorgungsstrukturen und die Bedingungen für ein aktives und gesundes Leben im Alter vorausschauend und evidenzbasiert zu gestalten und die medizinische und geriatrische Versorgung der älteren Bevölkerung durch Ärzt_innen, Kliniken und mobile wie stationäre Pflegeeinrichtungen zu sichern, durch die Formulierung und Umsetzung von Strukturplänen (s. Strukturplan Gesundheit ÖSG 2017) und durch die Förderung weiterer präventiver, gesundheitsfördernder und unterstützender Maßnahmen.

Grundlage für die vorausschauende Planung ist eine gesicherte empirische Datenbasis zur Beobachtung der aktuellen Situation und zur Erstellung von Prognosen über die weitere Entwicklung. Die vergangenen Jahre waren von einem Wachstum des Bestands an offen zugänglichen sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Daten gekennzeichnet. Die Auswertungsmöglichkeiten für eine Sekundäranalyse der Daten haben erheblich zugenommen und eine Vielzahl relevanter Fragen lässt sich durch den Rückgriff auf vorhandene Daten unterschiedlichen Ursprungs und Formats untersuchen, z.B. mit Registerdaten der offiziellen Statistik oder länderübergreifende Erhebungen im Quer- und Längsschnittdesign (z.B. ATHIS und SHARE).

Inhalt des Projekts ist die Recherche, Aufbereitung, statistische Analyse und Visualisierung frei zugänglicher alters- und gesundheitsbezogener Datenbestände zur Beschreibung der Lebenssituation älterer Menschen (65+) in Niederösterreich, und der Aufbau eines Datenportals, das EntscheidungsträgerInnen, der gerontologischen Forschung wie auch der breiten Öffentlichkeit ein detailliertes, empirisch fundiertes Bild des Alterns und der Alternden in Niederösterreich ermöglicht.

Aktiv ins Hohe Alter: Innovative Aktivitäts- und Bildungsangebote für Hochaltrige in Niederösterreich

Laufzeit: 01.04.2022 -30.11.2022 
Auftraggeber: Land Niederösterreich
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Karoline Bohrn, MA MA, Lisa Hengl, BSc BA und Drin Vera Gallistl BA MA

In den Gemeinden Niederösterreichs hat sich ein vielfältiges Aktivitäts- und Unterstützungsangebot für ältere Menschen (60+ Jahre) etabliert, das allerdings bislang nur in seltenen Fällen Hochaltrige (80+) als spezifische Zielgruppe adressiert. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie „Aktiv ins Hohe Alter“ den Status und die Möglichkeiten von Projekten, die für und mit hochaltrigen Personen in niederösterreichischen Gemeinden durchgeführt werden. Dabei wird sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite in den Blick genommen und danach gefragt, welche Aktivitätsangebote es für Hochaltrige in Niederösterreich aktuell gibt, welche Barrieren für die Etablierung eines solchen Angebots bestehen und welche Bedürfnisse hochaltrige Niederösterreicher*innen an ein solches Aktivitätsangebot formulieren.

Für die Beantwortung dieser Fragen wurden einerseits sekundärstatistische Daten zu Aktivitätsmustern hochaltriger Personen in Österreich auf Basis aktueller Daten des Survey of Health, Age and Retirement in Europe (SHARE) sowie des Gesundheitsbarometers NÖ ausgewertet. Für die Erfassung der Angebotslandschaft in Niederösterreich wurden Internetrecherchen vorgenommen sowie jene Gemeinden mit den höchsten Anteilen an hochaltrigen Personen kontaktiert. Um Beispiele „guter Praxis“ zu identifizieren, wurden auf Basis der Recherche anschließend sieben Projekte besucht, innerhalb derer qualitative Interviews mit Personen der Projektorganisation und hochaltrigen Teilnehmenden geführt wurden.

Covid-19 und Social Distancing

Laufzeit: März 2020 – August 2020
Auftraggeber: Land Niederösterreich
Projektmitarbeiter*innen : Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr. Lukas Richter, BSc MSc, Theresa Heidinger, BSc MSc, Vera Hartmann, BSc BA MA
Bericht: ->

Mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie mussten sich ältere Personen schlagartig einem neuen Alltag stellen. Besonders während der Phase des Lockdown waren diese Veränderungen stark zu spüren, da strenge social distancing Maßnahmen eingeführt und gelebt wurden. Diese, als Schutz vor Ansteckung dienlichen Maßnahmen, bergen für die ältere Bevölkerung gewisse Risiken in sozialer, kognitiver, versorgungsbezogener und emotionaler Hinsicht. Die Studie ‚Covid-19 und Social Distancing im Alter‘, welche im Auftrag des Landes Niederösterreich am Kompetenzzentrum für Gerontologie und Gesundheitswissenschaften der Karl Landsteiner Universität durchgeführt wurde, widmet sich Fragen zum Erleben und Coping der älteren Niederösterreichischen Bevölkerung mit dem Virus. So wurde eine repräsentative Telefonbefragung älterer NiederösterreicherInnen (60+ Jahre) durchgeführt an der 521 Personen im Zeitraum April- Mai 2020 teilnahmen. Wahrnehmung der eigenen Rolle in der Pandemie 70% der älteren Menschen fühlen sich als Risikogruppe für eine Covid-19 Erkrankung. Hierbei ist ein Zusammenhang mit dem Alter nicht aber mit dem Geschlecht zu verzeichnen. Als Grund für die Risikoeinschätzung werden vorrangig das Alter und die eigene Gesundheit angegeben. Bei der Frage nach dem Informationsgrad und der Interessenvertretung in der Politik gibt die Mehrheit der Befragten an, sich sehr informiert und gut vertreten zu fühlen.

Veränderungen im Alltag. Mehr als drei Viertel der Befragten geben an, sehr große oder große Veränderungen in ihrem Alltag wahrzunehmen. Zu deutlichen Veränderungen ist es im Bewegungsverhalten, im Freiwilligenengagement, in der Mediennutzung und in der telefonischen Kommunikation gekommen. Bei etwa der Hälfte der Befragten hat sich das Ausmaß der Bewegung reduziert, wobei eine Bewegungsreduktion besonders für Personen mit schlechterem gesundheitlichen Ausgangszustand zu einer weiteren Verschlechterung ihres Status führen kann. Ein Drittel der älteren Bevölkerung bewegt sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie öfter, wobei teilweise eine Verschiebung von Outdoor zu Indoor stattgefunden hat. Kritisch ist der Rückgang beim Freiwilligenengagement, welches sich auf 7% reduzierte. Freiwilliges Engagement ist jedoch wichtig und nicht nur eine Manifestation der Produktivität älterer Menschen, sondern auch einsamkeitsreduzierend. Veränderungen sozialer Kontakte und IKT Nutzung. Einsamkeit bleibt trotz Covid-19 auf geringem Niveau – nur ein sehr kleiner Anstieg zum Vorjahr ist zu verzeichnen. Denn trotz räumlicher Distanz konnte der soziale Kontakt aufrechterhalten werden. 49% der Befragten geben an, täglichen (telefonischen, digitalen) Kontakt zu ihren Kindern/ Enkelkindern zu haben, was im Vergleich zu einer Befragung 2019 (Gesundheitsbarometer Alter NÖ) eine Steigerung der Kontaktfrequenz darstellt. Das Telefon bleibt beim Kontakt zwar für viele die erste Wahl (94%), aber auch digitale Kommunikation (Facebook, Whatsapp, Videogespräch) wird immer wichtiger, wenn auch mit deutlichen Unterschieden in den Altersgruppen. Die Mehrheit der 80-Jährigen und Älteren sehen keinen Mehrwert in der Nutzung der neuen sozialen Medien und blieb diesen auch in Zeiten der Pandemie fern. Anpassung und Bewältigung der Pandemie. Hilfreich für die Bewältigung von Covid-19 sind an erster Stelle Kontakte zu Familienangehörigen (84%), an zweiter Stelle Freunde (79%). Die Familie hat vor allem bei Personen, die sich der Risikogruppe zugehörig fühlen, d.h. eine höhere Risikowahrnehmung aufweisen, eine große Bedeutung. Handwerkliche Tätigkeiten im eigenen Haus bzw. der eigenen Wohnung und im Garten sind für ältere Menschen in Niederösterreich ebenfalls von großer Bedeutung in Zeiten der Krise. Generell zeigt sich insgesamt eine erhebliche Robustheit älterer Menschen gegenüber den äußeren Veränderungen, welche durch eine Vielzahl von proaktiven Strategien in der alltäglichen Lebensgestaltung erhalten und gestärkt wird. Menschen im Alter sind aktiv und nutzen ihr Aktivitätspotential gezielt, um eine erfolgreiche Bewältigung der Krise zu erreichen.

 

Pflegekräfte in der Corona-Pandemie

Laufzeit: Jänner 2021 – Juni 2021
Auftraggeber: SeneCura
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Rebekka Rohner, BA BA MA, Vera Hartmann, BSc BA MA, Lisa Hengl, BA, Karoline Bohrn BA, Dr.in Vera Gallistl, BA MA

Diese Studie untersucht die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Führungs- und Pflegekräfte in Einrichtungen der Langzeitpflege der SeneCura Gruppe in Österreich. Im Fokus der Studie stehen die Lebensqualität der Pflegekräfte, die Bedeutung der internen Kommunikation und die Attraktivität des Pflegeberufs unter Bedingungen der Corona Pandemie. Dargestellt werden sollen die Risiken und Reaktionen in der geriatrischen Langzeitpflege aus Sicht des Pflegepersonals. Die Corona Pandemie ist dabei gleichsam das vielzitierte Brennglas, welches die strukturellen Bedingungen und Besonderheiten guter Pflege im Alter sichtbar macht. Herausgearbeitet werden sollen dabei nicht nur die außergewöhnlichen beruflichen Belastungen, sondern auch Lösungsansätze in Form von Anreizen, von Veränderungen in den Kommunikationsstrukturen und Regeln für einen sicheren und geordneten Pflegealltag, der auch das soziale Umfeld der Pflegekräfte miteinbezieht.

In diesem Projekt wird daher erstens eine repräsentative Online-Befragung der Führungs- und Pflegekräfte in allen Einrichtungen der SeneCura Gruppe in Österreich durchgeführt. Zweitens ist eine qualitative Erhebung vorgesehen, bei der über problemzentrierte Interviews ein differenzierter Einblick in den Berufsalltag unter Corona gewonnen werden soll.

Covid-19 Care

Laufzeit: Juli 2020 – Februar 2021
Auftraggeber: SeneCura
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Rebekka Rohner, BA BA MA, Vera Hartmann, BSc BA MA, Theresa Heidinger, BSc MSc, Dr.in Vera Gallistl, BA MA
Bericht: ->

In Österreich und vielen anderen Ländern wurde eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um ältere Menschen in der Corona-Pandemie zu schützen. Dabei gelten für Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen besondere Schutzmaßnahmen, die sich hauptsächlich auf die sozialen Kontakte beziehen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die gesetzten Maßnahmen auf die subjektive Wahrnehmung und Lebenssituation von Bewohner*innen von Langzeitpflegeeinrichtungen festgestellt werden können.Die vorliegende Untersuchung, die im Sommer 2020 durchgeführt wurde, hat das Ziel verfolgt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bewohner*innen von Langzeitpflegeeinrichtungen der österreichischen SeneCura Gruppe zu erheben. Die Studie widmet sich dabei drei Forschungsfragen:

  1. Welche Auswirkungen haben die Covid-19-Maßnahmen auf Bewohner*innen von Langzeitpflegeeinrichtungen der SeneCura Gruppe hinsichtlich der Alltagsgestaltung, sozialer Kontakte und der Lebenszufriedenheit?
  2. Wie sicher fühlen sich Pflegeheimbewohner*innen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie? Wie schätzen sie aufgrund der Einschränkungen ihre persönliche Freiheit ein?
  3. Wie nehmen Pflegeheimbewohner*innen von Langzeitpflegeeinrichtungen der SeneCura-Gruppe die Pflegesituation und die Pflegequalität wahr? Welche Einstellungen finden sich gegenüber den Pflegekräften?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurde eine repräsentative Befragung von Bewohner*innen der Langzeitpflegeeinrichtungen der SeneCura Gruppe durchgeführt. Es wurden insgesamt 259 Personen aus 16 zufällig ausgewählten Pflegeeinrichtungen in ganz Österreich zwischen August und September 2020 face-to-face befragt.

Covid-19 und Aktives Altern

Laufzeit: Dezember 2020 – Juni 2021
Auftraggeber: Land Niederösterreich
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr.in Vera Gallistl, BA MA, Theresa Heidinger, BSc MSc, Katrin Lehner, BA, Mag. Gerhard Paulinger, BSc, Maximilian Ullrich, BA MSc
Bericht:: ->

Der Alltag älterer Menschen in Niederösterreich hat sich seit Beginn der COVID-19 Pandemie deutlich verändert. Dies konnte im Zuge einer ersten repräsentativen Befragung im Auftrag des Landes Niederösterreichs im Frühjahr 2020 gezeigt werden. So konnten Veränderungen in der Mobilität, dem Medienkonsum und den sozialen Kontakten festgestellt werden. Aus gerontologischer und sozialpolitischer Perspektive ist es von großem Interesse, wie sich diese und weitere Veränderungen ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie, in Niederösterreich zeigen.

Hierfür wurde eine zweite repräsentative Befragung in der Allgemeinbevölkerung 60+ Jahre Anfang des Jahres 2021 durchgeführt, wobei das Konzept des aktiven Alterns ins Zentrum der Befragung gerückt wurde. Themen der Studie: psychische Befindlichkeit, soziale Teilhabe, Unterstützung durch außerfamiliäre Dienste und Impfbereitschaft.

Gesundheitsbarometer Alter NÖ

Laufzeit: 2019 – fortlaufend
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr. Lukas Richter, BSc MSc, Theresa Heidinger, BSc MSc, Barbara Gösenbauer, BA

Eine moderne Gesundheitsplanung bedarf aufgrund des demographischen Wandels dringend der Information über Lebenspraktiken und Einstellungen zur Gesundheit älterer Menschen, um ausreichende Versorgungsstrukturen für Betagte und Hochbetagte bereitstellen zu können. Es wird dabei nicht nur von der Anzahl älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserer Gesellschaft, sondern auch entscheidend von deren Einstellungen und der faktischen Lebensgestaltung abhängen, welche Gesundheitsausgaben für die Population 60+ nötig sind und sein werden. Denn Gesundheit ist sowohl durch gesellschaftliche Verhältnisse und Strukturen, wie die Verteilung von Wohlstand und von Steuerungsfähigkeit, als auch durch individuelle Lebensführung beeinflussbar. Sie ist also ein gesellschaftliches wie auch ein individuelles Produkt. Um über die Veränderung der Gesundheit im Alternsprozess valide und verlässliche Daten zu erhalten und damit sowohl Gefährdungszonen als auch Ansatzbereiche für soziale und medizinische Eingriffe mit Besserungschancen aufzeigen zu können, werden im „Gesundheitsbarometer Alter NÖ“ Lebensgewohnheiten, Einstellungen und Motivationen mit besonderer Relevanz für Gesundheit ins Zentrum der Untersuchung gerückt.

Die Daten werden aus einer standardisierten, sich über die Jahre wiederholenden Erhebung gewonnen, welche auf die Zielpopulation von Personen 60 Jahre und älter fokussiert. Auf Basis eines umfangreichen Samples sind niederösterreichweite Repräsentativ-Aussagen auch auf regionaler Ebene möglich.

Altwerden in NÖ – Altersalmanach 2018

Laufzeit: Februar 2018 – Mai 2019
Auftraggeber: Amt der NÖ Landesregierung
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr. Lukas Richter, MSc BSc, Mag. Christian Bischof 
Bericht: ->

Das Land Niederösterreich hat vor mehr als 20 Jahren entschieden, in regelmäßigen Abständen wissenschaftlich fundierte Bedarfs- und Entwicklungsprognosen für das Älterwerden in Niederösterreich in Auftrag zu geben. Diese Prognosen werden unter dem Titel Altersalmanach publiziert und stehen den Akteur_innen im Pflege-, Betreuungs- und Sozialbereich zur Verfügung.

Am 29.06.2017 stimmte der österreichische Nationalrat für die Abschaffung des Pflegeregresses, demnach den Bundesländern ab 1. Jänner 2018 untersagt wurde, Ersatzansprüche gegenüber Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen bzw. deren Angehörigen geltend zu machen (§330a und §707a ASVG). Der letzte Altersalmanach wurde 2016 fertiggestellt und diese Entwicklungen wurden noch nicht berücksichtigt. Der Altersalmanach 2018 soll eine eine Neuauflage des Altersalmanachs und die Evaluierung des Altersalmanachs 2016 vor dem Hintergrund des Entfalls des Vermögensregresses bei stationärer Pflege beinhalten.

Die Evaluierung des Entfalls des Vermögensregresses ist deshalb unerlässlich, weil es sich bei der angeführten Maßnahme um eine tiefgreifende Veränderung handelt, die als folgenreich sowohl für die stationäre Pflege als auch andere Pflegeformen eingestuft wird. Der Wegfall des Vermögensregresses führt zu einem weitgehenden Entfall der Selbstzahler_innen in der Langzeitpflege. Es gilt zu prüfen, ob und welche Auswirkungen der Entfall des Vermögensregresses auf die Nachfrage nach Plätzen in der stationären Langzeitpflege, die Informelle Pflege, die 24 –Stunden-Betreuung und die mobilen Dienste hat.

Die Herausforderung für diese Prognosen besteht darin, trotz der kurzen Wirkungsphase der Abschaffung des Vermögensregresses – fundierte Daten zu erheben und zu prognostizieren.

Healthy Ageing in Niederösterreich

Laufzeit: 01.03. – 30.11.2019
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr. Lukas Richter, BSc MSc, Vera Hartmann, BSc BA MA, Barbara Gösenbauer, BA

In Österreich sind in den letzten Jahren eine Reihe von lokalen und überregionalen Berichten im Sinne von Überblicken über gesundheitsbezogene Daten vorgelegt worden. Die Mehrzahl dieser Berichte und Studien beruhen auf der Auswertung von bereits vorliegenden Daten, die entweder von der amtlichen Statistik oder von Einrichtungen stammen, die direkt oder indirekt am medizinischen Geschehen beteiligt sind. Was jedoch bislang nahezu vollständig fehlt, sind differenzierte Daten und Forschungsergebnisse zur gesundheitlichen Situation älterer Menschen. Das Forschungsprojekt „Healthy Ageing in Niederösterreich“ zielt auf diese Lücke.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der Gesundheitszustand der niederösterreichischen Bevölkerung als sehr gut bezeichnet werden kann: 52% der 60 Jahre und älteren Niederöstereicher_innen bewerten ihre Gesundheit als sehr gut oder gut, bei den über 80-Jährigen sind es 30%. Gute Werte zeigen sich auch in der funktionalen Gesundheit. Nur bei 14% der Befragten sind stärkere Einschränkungen in den Alltagsaktivitäten (Einkaufen, längere Distanzen zurücklegen) gegeben. Allgemein kann auch von einer hohen Gesundheitskompetenz gesprochen werden: 64% der Befragten gaben an, nie oder nur gelegentlich Hilfe beim Verständnis und bei der Vermittlung medizinischer Information zu benötigen. 32% der Befragten ginge im letzten Jahr zur Vorsorgeuntersuchung wobei Zahnstatus, Augen- und Diabetes-Kontrollen am öftesten genannt wurden. Im häuslichen Bereich wird das eigene Körpergewicht kontrolliert, wobei sich nur ein Fünftel der Befragten mindestens einmal pro Woche wiegt.

Aktives Altern in Niederösterreich

Laufzeit: 14.06.2019 – 31.12.2020 
Auftraggeber: Amt der NÖ Landesregierung
Projektmitarbeiter*innen: Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland, Dr. Lukas Richter, BSc MSc, Barbara Gösenbauer, BA

Körperliche Bewegung und soziale Teilhabe sind wichtige Bestandteile einer hohen Lebensqualität im Alter, wirken sich positiv auf die Gesundheit und die Lebenszufriedenheit aus. Beide Bereiche sind damit Faktoren aktiven Alterns und stehen zueinander in einer Wechselwirkung. Soziale Beziehungen stimulieren körperliche Bewegung und körperliche Bewegung wird sehr häufig in einem sozialen Setting ausgeübt. In dem Forschungsprojekt „Aktives Altern in Niederösterreich“ wird auf Basis eines Sondermoduls des „Gesundheitsbarometers Alter NÖ“ das Aktivitätsniveau, die Einstellung zu körperlicher Aktivität und das wahrgenommene Bewegungsangebot der Befragten vor Ort beschrieben und analysiert. Hiermit soll beantwortet werden:

  • Welche Formen und Ausprägung zeigen sich im Bewegungsverhalten und in den sozialen Beziehungen der älteren Bevölkerung in Niederösterreich?
  • Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede weisen die Älteren im dritten und vierten Lebensalter bezüglich des Bewegungsverhaltens und den sozialen Beziehungen auf? 
  • Welche Gründe verhindern körperliche Aktivität oder motivieren dazu?
  • In welchem Zusammenhang stehen Bewegungsverhalten und soziale Beziehungen?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen sozialer Teilhabe und Gesundheitszustand in der niederösterreichischen Bevölkerung höheren Alters?

Events

  1. 05 Jun

    Queer Movie Night

    05. Juni 2023, 18:00 - 22:00
    Kino im Kesselhaus
  2. 05 Jun

    MedMusics Sommerkonzert: Bangers Only

    05. Juni 2023, 19:30 - 21:00
    Karl Landsteiner Privatuniversität, Trakt Y, Festsaal
  3. 07 Jun

    Antrittsvorlesung Sascha Klee - Professor für Biostatistik und Data Science

    07. Juni 2023, 18:00 - 20:00
    Karl Landsteiner Privatuniversität, Trakt Y, Auditorium